Weihnachtsdilemma

Advent, Advent ein Lichtlein brennt….und zwar schon bald das Zweite! Der Nikolaus hat unsere Stiefel gefüllt und eigentlich müsste so langsam jeder in Weihnachtsstimmung sein…Pustekuchen! Ein Blick aus dem Fenster genügt, und man ist blitzschnell wieder in die Realität zurückgeholt. Die Wiesen sind so grün wie sonst nur im Frühjahr, Äste treiben aus, die Menschen brauchen wenn überhaupt einen Regenschirm zum T-Shirt und mein Eichhörnchen buddelt jeden Morgen all seine Vorräte in meinen Blumenkübeln schon wieder aus, weil es der Meinung ist der Winter sei vorbei.

Dabei bin ich wirklich jemand, der sich den 1.Dezember herbeisehnt um endlich eine Entschuldigung zu haben, die Kisten mit der Weihnachtsdeko vom Dachboden zu holen. Dann kann ich endlich werkeln, schmücken und anfangen Geschenke zu basteln. Meine Küche gleicht rund um Nikolaus meist einer Mehlhölle aufgrund der zunehmenden Plätzchen-Back-Aktivitäten, und mein Balkon beginnt in der Dämmerung neckisch zu leuchten. An den Adventswochenenden wird mit meinen Mädels, viel Tee und Gebäck der romantischen Stimmung gefrönt, und der Tag, an dem meine alljährliche Janosch-Lebkuchen-Truhe aus Nürnberg eintrifft ist im Kalender rot markiert. Normalerweise…

In diesem Jahr will der Tee nicht so recht schmecken, mein Lebkuchen steht ungeöffnet in der Küche, die Deko steht unausgepackt im Flur und beim basteln meines Adventskranzes war ich leicht versucht anstelle von Zimtstangen kleine Eiskonfektförmchen mit meiner Heißklebepistole auf dem Kranz zu verewigen. Gestern habe ich mich zum ersten Mal auf den Weihnachtsmarkt gewagt. Zum ersten Mal in diesem Jahr mit einem Punsch in der Hand zwischen unzähligen Leidgenossen. Wir versuchten uns zu erinnern wie es war – damals – als man sich die steif gefrorenen Hände am Becher wärmen musste und die Zehen nach der Heimkehr in der Badewanne wieder auftaute. In punkto Winterbekleidung fielen uns dann auch prompt diverse Einsatzmöglichkeiten ein, damit die neue Jacke keine Motten im Schrank ansetzt. Mein Favorit war die Kältekammer des Kölner Globetrotters – ein Outdoor Ausstatter, der neben Wind und Regen auch gleich die Polarkälte in einer frei zugänglichen Eiskammer anbietet. Den Plan doch am besten gleich mitsamt Glühwein dort einzufallen haben wir dann aber glücklicherweise (für Globetrotter) doch noch verworfen.

Ein Trick, der mich eigentlich immer von 0 auf 100 in Stimmung bringt, sind normalerweise auch tschechische Märchenfilme. Wenn Aschenbrödel ihre 3 Nüsse sucht oder die Märchenbraut nach ihrem holden Prinzen, geht mir das Herz auf und schwups di wups kann Weihnachten kommen. Aber da auch das diesmal nicht so ganz klappen wollte hieß es härtere Bandagen aufziehen: Märchen machen statt Märchen gucken. Für die Pro 7 Märchenstunde ging es ins märchenhafte – und bitterkalte – Prag! 1 Stunde außerhalb der Stadt, auf einer alten Burg die schon dem Hollywood-Machwerk „Martin Luther“ als Kulisse diente, froren wir uns in unseren Kostümen zum allerersten Mal den „A…..“ ab – und liebten es! Der Schnee fiel, es war kalt, glatt und irgendwie richtig weihnachtlich. Und wie wir da so standen in unseren Wärmejacken und Schneeboots über und unter romantische Prinzen und Prinzessinnengewänder gezogen, kam zum ersten Mal ein Hauch von Festtagsstimmung auf…

Wieder daheim versuche ich mir diese Stimmung zu erhalten. Ich werde an diesem Wochenende wirklich schmücken, meine ersten Kekse backen und egal wie warm es ist einen Tee aufsetzen. Ich werde Geschenke basteln, mich versuchen nicht über die Lieferunpässlichkeiten von diversen Online-Anbietern aufzuregen und meine selbst gebrannte Weihnachts-CDs einlegen. Weihnachtsstimmung ich komme – irgendwie kriegen wir das schon hin!!!

Vielleicht habt ihr ja noch Tipps um die Feiertagsstimmung raus zu kitzeln??

Schöne Adventstage!! eure nova