Eine Frage der Ethik?

Er war der Held unserer Jugend! Niemand reiste so erfolgreich „Zurück in die Zukunft“, seine Poster zierten die Zimmer von pubertierenden Mädchen in den 80ern und in Hollywood bedachte man ihn für seine Leistungen mit unzähligen Auszeichnungen.

Doch dann der Schock – im Alter von nur 30 Jahren erhielt Michael J. Fox im Jahre 1991 die Diagnose: Parkinson! Jahrelang kämpfte er gegen die Krankheit an, versuchte sie vor der Öffentlichkeit zu verstecken und drehte bis zum Jahr 1998 noch 9 Kinofilme und die Erfolgsserie „Chaos City“ – immer darauf bedacht die Symptome der Krankheit möglichst herunter zu spielen und zu vertuschen. Doch die massiven Auswirkungen der Krankheit und die fatalen Nebenwirkungen der Medikamente machten auch vor dem vierfachen Familienvater nicht halt, und so war er im Jahr 1998 gezwungen seinen Beruf als Schauspieler an den Nagel zu hängen.

Seitdem kämpft Fox öffentlich mit seiner Stiftung ( www.michaeljfox.org )  für die Erforschung der Parkinson Krankheit und hat so schon über 80 Millionen Dollar für Therapien sammeln können.

Es ist ein mutiger Schritt so offen mit einer Krankheit umzugehen, die es einem nahezu unmöglich macht, Kontrolle über seine Bewegungen und Gliedmaßen zu erlangen. Doch genau dieses mutige Auftreten sorgt in den USA in den letzten Tagen für hitzige Diskussionen. Eine Woche vor den Kongresswahlen ruft Michael J Fox in einem Wahlwerbespot öffentlich zur Unterstützung der Demokraten, und somit zur Unterstützung der Stammzellen Forschung auf. Diese wird von der demokratischen Partei in den USA befürwortet und verspricht gerade in der Parkinson Forschung große Hoffnungen. Heikel nur, dass Präsident Bush erst vor kurzem durch sein Veto die Stammzellenforschung in den USA unterbunden hat…

Und schon ist er erneut entfacht: der Krieg zwischen Demokraten und Republikanern, zwischen Stammzellen Forschungs-Befürwortern und Gegnern.

Und eine Frage steht im Raum: Darf ein Prominenter wie Michael J Fox seine Krankheit „benutzen“ um für eine Partei die eine solche Forschung befürwortet in den Ring zu steigen?? Michael J Fox sagt „ja“! Er würde alles tun um die Forschung voran zu treiben, die evt. in der Lage ist sein Leben zu retten. Verständlich!

Aber natürlich gibt es auch andere Stimmen: Radiomoderator und Republikaner Rush Limbaugh ( http://www.rushlimbaugh.com/home/eibessential3/mjf0.guest.html ) ist auf jeden Fall nicht seiner Meinung und trieb die Auseinandersetzung in der letzten Woche auf die Spitze, in dem er Fox in seiner Show als Simulant beschimpfte und ihm vorwarf, alle „Zuckungen“ und sonstigen Regungen vor der Kamera seien lediglich gespielt um Mitleid zu erregen.

Fakt ist, dass seit Ausstrahlung des Wahlwerbespots mit Michael J Fox die Umfragewerte der Demokraten signifikant gestiegen sind.

Aber was denken Sie? Besteht ein Unterschied darin ob Schauspieler wie George Clooney, Julia Roberts oder Matt Damon ihr Gesicht für Werbespots der Organisation gegen Armut (www.one.org) hergeben, und dem öffentlichen werben von einem Prominenten wie Michael J. Fox, für eine Partei, die mit dem Vorantreiben einer umstrittenen Forschung vielleicht auch seine Heilung beeinflusst?

Was ist erlaubt und was verwerflich? Wo ist die Grenze, und wer hat recht?

eure nova