"Jeder Tag war ein Fest"
Eine Sache haben alle Filme, Serien, TV und Kinoproduktionen gemeinsam: Alle gehen einmal zu Ende, jedes Projekt ist endlich. Mal verbringt man ein paar Wochen am Set gemeinsam, mal sind es einige Monate.
Und immer, wenn die Dreharbeiten dem Ende zugehen, gibt es dieses kleine unbewusste Ritual, dem sich niemand wirklich entziehen kann: Man fängt an zu zählen!
Das letzte Mal mit diesem Regisseur, das letzte Mal in dieser Kulisse, das letzte Mal mit diesem Kostüm, mit diesem Kameramann, an diesem Außenset oder eben auch mit diesem Kollegen. Und da nicht chronologisch gedreht wird, kommt es oft zu den kuriosesten Situationen – da dreht man schon mal die Hochzeitsnacht vor der Hochzeit, den heftigsten Streit und danach die innigste Liebesszene oder umgekehrt, oder eben eine Verabschiedung und erst viel später die Gründe dafür.
Bei einer Szene in meiner letzten Drehwoche kam für Yvonne Burbach, Annabel Faber und mich alles zusammen. Die Szene, in der Marie sich von ihren beiden besten Freundinnen verabschiedet, sollte auch unsere letzte gemeinsame Szene für Herzflimmern sein. Im Stellas versucht Marie ihre völlig perplexen Freundinnen davon zu überzeugen, dass das, was sie tut, das einzig Richtige ist. Und dass sie Sonnenberg verlassen wird.
Wir haben schon vorher geahnt, dass das nicht einfach werden würde und vorsichtshalber den alkoholfreien Sekt (der sonst immer benutzt wird) gegen echten getauscht, um uns ein wenig Mut zu machen (besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen).
Doch schon bei der Probe brachen bei uns alle Dämme und wir haben vor lauter heulen unseren Text gar nicht mehr hervorgebracht … denn jede Zeile war irgendwie eins zu eins auf uns drei auch im echten Leben übertragbar.
Unser Regisseur überblickte die Situation sofort, brach die Probe ab, um sofort zu drehen …also nachdem die Maske noch einmal zu retten versuchte, was zu retten war. Und so heulten wir uns durch unsere Abschiedsszene und jeder Satz ging wirklich direkt ins Herz.
Lustigerweise ging dann auch noch eine unserer zwei Kameras, die wir im Außendreh benutzen, kaputt. Grund: zu viel Feuchtigkeit im Raum… *lach*
So haben wir alles irgendwie dann mit einer einzigen Kamera, vielen Tränen, einigem an Sekt und dutzenden Taschentüchern zu Ende gebracht.
Nicht nur Marie wird ihre Freundinnen vermissen, sondern ich auch meine Mädels Yve und Bella. Jeder Tag mit Euch war ein Fest!
eure nova