Über Nikoläuse in Afrika und leuchtende Kinderaugen!

Es gibt so Tage an denen wäre man doch zu gerne wieder Kind! Nikolaus gehört definitiv dazu – was habe ich nicht mit Ehrfurcht meine Stiefel geputzt bis sie blitzeblank waren damit der Nikolaus auch garantiert nicht an meiner Tür vorbei geht ohne ein paar Süßigkeiten da zu lassen. Heutzutage sieht der Nikolausmorgen etwas anders aus. Um sechs klingelte mein Wecker zum Appell, und während ich schlaftrunken mit Sack und Pack das Treppenhaus hinunter schlich spähte ich schmunzelnd (und mit einem kleinen bisschen Wehmut) auf die dick bepackten Mini Stiefelchen die sich auf jeder Etage vor den Türen drubbelten. Ach wie schön…

Mein ersten (und einzigen) Schoko-Nikolaus des Tages bekam ich von einer netten Lufthansa Stewardess auf mein Tablett gestellt während ich mit einer riesen Menge Schlaf in den Augen den Sonnenaufgang über den Wolken bestaunte – in meinen Augen der einzige gute Grund für einen Frühflieger. Wobei es gestern einen eigentlich noch besseren Grund gab, nämlich die Moderation der Kinder-Sondervorstellung von Afrika! Afrika! in München.

Seit Tagen freue ich mich wie eine Schneekönigin darauf, denn was gibt es Schöneres als ein Zelt bis oben hin gefüllt mit 2000 Kindern – und die kamen von überall her: Aus dem SOS-Kinderdorf München, dem Tabaluga Haus, von der Münchener Tafel, aus Kinderheimen der Umgebung und, und und. 2000 Minis von 4-14 eingeladen von Afrika! Afrika!, Takko, Power Child und der Abendzeitung.

Das war vielleicht ein Bienenstall! Schon von weitem kamen die Kinder in regelrechten Konvois die Strasse entlang geschlendert und sangen lauthals Lieder über Afrika – heillos schief aber mit vollem Einsatz!. Im Zelt war das Gewusel dann so groß, dass ich die vielen Betreuer nicht beneidet habe die verzweifelt versucht haben ihre Gruppen beieinander zu halten. Für die Mehrheit der Kids war dieser Nachmittag eine absolute Premiere und dementsprechend war die Aufregung natürlich groß (vor allem wenn man bedenkt dass viele von Ihnen am Morgen nichts in ihrem Stiefel gefunden haben). Zusammen mit Veronika Ferres habe ich den Startschuss für die dreistündige Reise nach Afrika gegeben und wann auch immer ich mich während der Vorstellung ins Zelt geschlichen habe hörte man von allen Seiten „Ahs“ und „Ohs“ und sah in leuchtende  Kinderaugen deren Besitzer es kaum auf den Stühlen hielt vor Begeisterung und Anspannung. Das Finale war furios und ich habe zusammen mit allen 2000 kleinen Besuchern ein lautes Klatsch und Stampfkonzert zu Ehren der Künstler veranstaltet – die genau wie ich hingerissen waren von so viel Begeisterung. Noch Stunden später zupften mich kleine Hände am Kleid und fragten mit riesen Augen: „Sag mal, war das mit dem Seil echt?“, oder „ist der Mann jetzt noch ganz heile?“…es war rührend und berührend zugleich.

Als ich dann zu späterer Stunde im Hotel den Tag Revue passieren ließ war eines jedenfalls klar: kein mit Süßigkeiten gefüllter Stiefel vor meiner Tür hätte diesen Nachmittag ersetzen können – dieser Nachmittag war die perfekte Füllung, ein perfekter Nikolaustag in Afrika!

eure nova