Endspurt!

Es ist geschafft! Die letzten Geschenke verpackt, die Wohnung geschmückt, den Tannenbaum aufgestellt und so viele Plätzchen gebacken, dass ich wahrscheinlich auch im März noch keinen Hunger leiden muss. Aber das Wichtigste ist: Weihnachten kann kommen! Ich bin bereit! Ich mache vier Kreuze, dass ich mich nicht auf den letzten Drücker durch die übervollen Kaufhäuser quälen muss. Zwar werde ich des Öfteren in meinem Freundeskreis belächelt, wenn ich schon im Herbst anfange das ein oder andere Geschenk zu hamstern, aber dafür stehen die jetzt im Stau und ich sitze auf meiner Couch – Jawohl!

Wenn man in einer Großfamilie aufwächst schließt das unweigerlich gewisse Traditionen mit ein. Und so haben meine Eltern schon vor Jahren diverse Taktiken entwickelt, die Bescherung hinaus zu zögern. Das ging los bei diversen Würfelspielen (wer eine 6 hatte durfte ein Päckchen öffnen), über Reihenfolge nach Alter und, und, und… Jedenfalls war so immer das Ziel erreicht eben nicht eine Horde wild gewordener Kinder in mitten von Bergen von Geschenkpapier suchen zu müssen. (Natürlich ist es genau darauf trotz allem immer hinaus gelaufen, aber halt etwas später … )

Mittlerweile sind wir ja alle aus dem Gröbsten raus und neue Traditionen haben sich eingebürgert. Zum Beispiel die Kostenreduktion! Damit Niemand sich gezwungen fühlt den anderen in punkto Geschenke-Kosten übertreffen zu müssen gibt es bei uns seit ein paar Jahren das Limit von 30 bis max. 50 Euro. Da wird überlegt, gerechnet und zusammengeschmissen um das perfekte Geschenk für jeden zu finden…ich find`s  klasse – denn so ist jeder wirklich gezwungen sich Gedanken zu machen was denn dem anderen gefallen könnte. Aber auch hier ist man mit drei Brüdern natürlich nie auf der sicheren Seite – da wird auch mal gerne für eine pinke Kuckucksuhr zusammengeworfen, aus der zu jeder vollen Stunde ein Schwein guckt und grunzt. Natürlich habe ich dieser ohne mit der Wimper zu zucken in meiner Küche ein neues Heim geschaffen. Aber ich bin von je her gewarnt: wenn drei Jungs schon giggeln und schnaufen bevor ich überhaupt das Papier entfernt habe, kann nichts Gutes dabei heraus kommen.

Ein weiteres Thema an Weihnachten ist natürlich die Nahrungsaufnahme. Und auch meine Mutter vertritt die Meinung, dass an Weihnachten den ganzen Tag in der Küche stehen definitiv für sie nichts mehr mit Weihnachten zu tun hat – Verständlich! So hat sich bei uns schon früh die Raclette / wahlweise Fondue Tradition herauskristallisiert. Vorbereitung geht fix, alle können mithelfen und im Anschluss hat mein gemütliches und kommunikatives Abendessen. In diesem Jahr wird bei meinem Jüngsten Bruderherz im hohen Norden gefeiert. Und da der junge Mann ein genauso organisiertes Steinböckchen wie ich ist, werden wir alle seit Wochen mit E-Mail bezüglich Menüwünschen und anderen Fragen bombardiert. Erst schien es so, dass sich endlich mal die Fleischfresser der Familie durchsetzen würden – schließlich gab es endlich jemanden der bereit war eine Gans auf den Tisch zu bringen!!!! Aber auf der Zielgeraden wurden sie dann doch von den Vegetariern überstimmt und wir landeten wieder bei: Raclette!

Jetzt kann Weihnachten also kommen… Und eigentlich kann nichts mehr schief gehen: Schneegestöber auf der Autobahn ist unwahrscheinlich und da mein Vater in diesem Jahr nicht die Macht über den Weihnachtsbaum hat, ist auch nicht damit zu rechnen, dass er zu später Stunde Zweige mittels Säge und Bohrmaschine umplatziert: Der Symmetrie zu Liebe! Somit ist auch fast gesichert, dass meine Ma nicht vor Verzweiflung über das Gewerkel meines Vaters in den Boykott tritt. Und was meine Brüder angeht…..alle fast erwachsen…aber man weiß ja nie…

Ich bin Christkind und werde schon wieder ein Jahr älter …und da Alter weise macht, ist mit Ausfällen meinerseits (fast) nicht zu rechnen!

Ich wünsche Ihnen alle ein ganz tolles Fest und wunderschöne Feiertage!!

Vielleicht erzählen sie mir ja ein wenig über ihr Weihnachtsfest???

Frohe Weihnachten – eure nova